Hl. Birma - THE COSY ONE & THE COSY BEAUTY

Grosses Katzenprofil

EDIT 1/2018 Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, das Katzen mit einem unauffälligen Blutbild verstorben sind und Katzen mit einen schlechten Blutbild von alleine wieder gesund wurden und immer noch leben.

Dadurch hat sich mein Einschätzung geändert: Ich sehe das Ganze jetzt differenzierter

Hier eine Erkärung der Werte einer Blutuntersuchung.

Ein großes Katzenprofil  kostet etwa € 80, dazu kommen nur noch die Kosten für die Blutabnahme und Untersuchung beim Tierarzt.

Im großen Katzenprofil sind enthalten: Harnstoff, Kreatinin, Gesamteiweiß, Natrium, Chlorid, Kalium, Phosphat, Billirubin, ALT(GPT), AP, AST(GOT), GLDH Glucose, A-Amylase, Lipase, Fructosamin, Cholesterin, CK, LDH, Kalzium, Magnesium, Triglyceride Katzenvirosen (FeLV, FIV, FIP Coronavirustiter) Serum-Eiweißeletkrophorese (FIP-Diagnostik) Großes Blutbild (kleines Blutbild plus Differntialblutbild).

Im Anschluss möchte ich gerne die einzelnen Punkte dieser Untersuchung auflisten und versuchen Ihre Bedeutung zu erklären, damit jeder Katzenfreund, bei dessen Tier so ein Test gemacht wird, diesen auch lesen und verstehen kann.Die Normwerte sind vom ehemaligen Vet-Med-Labor übernommen.

Folgender Test beinhaltet ausschließlich Wissen und Meinung der Verfasserin Sonja Wirsing und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Alle Angaben ohne Gewähr!

Erklärungen zu den Werten

Harnstoff Normwert 10 – 33 mg/dl
Harnstoff ist das hauptsächlichste Abbauprodukt des Eiweißstoffwechsels. Der Harnstoffgehalt ist ein Maß für die Leber- und Nierentätigkeit. Bei Urämie (Nierenversagen) ist der Harnstoffgehalt größer als normal.

.

FeLV Leukose (Antigen)
Die Katzenleukose ist die häufigste infektiöse Todesursache bei Katzen. Ihr Erreger ist ein Virus, ähnlich dem FIV-Virus bei Katzen oder dem HIV-Virus bei Menschen - er befällt jedoch nur Katzen. Übertragung: im Mutterleib, mit der Milch und über den Speichel. Auch gesund erscheinende Katzen können das Virus mit dem Speichel ausscheiden. Die Erkrankungen durch Katzenleukose sind vielseitig: Erkrankungen durch Schwächung des Abwehrsystems, Krebserkrankungen, Entzündungen, die alle möglichen Organe angreifen. Impfungen erzielen bei leukosekranken Katzen nicht den gewünschten Effekt. Wichtig: Schnelltests beim Tierarzt haben sich als unsicher erwiesen, deshalb empfehle ich den Test durch ein Fachlabor.

.

FIV (Katzenaids)
ist dem HIV-Virus bei Menschen sehr ähnlich. Eine Übertragung des Virus auf den Menschen ist jedoch ausgeschlossen. FIV wird hauptsächlich durch Bissverletzungen übertragen. Die Krankheit endet immer tödlich. Symptome sind: Unlust, Zahnfleischentzündungen, Schnupfen, Fieber, vergrößerte Lymphknoten und Durchfall.

.

FIP
Ist die ansteckende Bauchfellentzündung bei Katzen, die meist tödlich verläuft. Sie entsteht aus der Mutation des zunächst harmlosen FCoV Coronarvirus – schätzungsweise sind viele freilaufende Katzen sowie bis zu 95 % der Tiere in Katzenzuchten von diesem harmlosen Virus befallen. Gründe für die Mutation können sein: Stress, Ausstellungen, Rolligkeit, veränderte Lebensbedingungen, zu viele Tiere in einem Haushalt, genetische Disposition (abwehrschwache Tiere) usw. Freiläufer, Tiere im Alter von bis zu 2 Jahren und sehr alte Katzen sind besonders gefährdet. Anzeichen der Krankheit sind: Freßunlust und Abmagerung, Fieber mit Bauchweh, Teilnahmslosigkeit. Später kommt dann bei der feuchten Form der Peritonalerguß-oder Pleuralerguß dazu; d.h. es sammelt sich Flüssigkeit im Bauchraum oder Lunge/Herz an. Bei der trockenen Form kann man Augenveränderungen, Blutarmut, Gelbsucht und neurologische Symptome (Verhaltensveränderungen) beobachten. Es kommt zu knötchenartigenVeränderungen in den inneren Organen.

Der Coronavirustiter sagt zunächst nur: das die Katze mit dem harmlosen Felinen Coronavirus Kontakt hatte, er ist ohne klinische Symptome und verdächtige Laborwerte nicht aussagekräftig!!!

Weitere ausführliche Informationen zu diesem Thema habe ich auf folgender Website gefunden: http://www.catgirly.de/Krankheiten/fip.htm

.

Eiweißelektrophorese
Um erhöhte Werte des Gesamteiweißes genau zu analysieren gibt es in der Medizin eine diagnostische Methode, die Auftrennung der Eiweiße – die Eiweißelektrophorese.


Es gibt Albumin, alpha,- beta, und gamma-Globulin.
Sie kann bei folgenden klinischen Symtomen zur Diagnose beitragen: Austrocknung, Durchfall, starkes Erbrechen, Gewichtsverlust sowie Leber- und Nierenkrankheiten.
Die Eiweißelektrophorese kann z. B.bei Verdacht auf FIP wertvolle Hinweise geben. Sind klinische Anzeichen für eine FIP-Erkrankung vorhanden, sollte man auf jeden Fall den von mir empfohlenen Bluttest mit Eiweißelektrophorese machen lassen.

Bei diesem Test sprechen folgende Werte für das Vorliegen von FIP.

1. Anämie

Erniedrigte Erythrozytenzahl, erniedrigter Hämatokrit,erniedrigte Hämoglobinkonzentration, also Blutarmut.

2. Lymphopenie, d.h. erniedrigte Lymphozyten

3. Kernlinksverschiebung der stabkernigen Granulozyten

4. Hyberbillirubinämie, d. h. erhöhte Billirubinwerte

5. Leberstörung, d.h. der GPT-Wert ist erhöht

6. Erhöhtes Gesamteiweiß, meist bedingt durch die Erhöhung des gamma- Globulins.

7. Erniedrigter Albumin/Globulin-Quotient, 96% aller Katzen mit einem Quotienten über 0.81 sind nicht an FIP erkrankt. Ein Quotientunter 0.6 spricht für FIP!

Gesamteiweiß Normwert 5,7 – 9,4 g/dl
Gesamteiweiße sind die organischen Grundbausteine einer Zelle.
Alle Eiweiße mit Ausnahme des gamma-Globulins werden in der Leber gebildet, wobei der Serumspiegel vom Gleichgewicht zwischen Bildung und Abbau abhängig ist.
Erniedrigte Werte wurden diagnostiziert bei längere Nahrungsverweigerung.
Erhöhte Werte werden bei Infektionen festgestellt, z. B. bei starker Verwurmung oder Brustdrüsenentzündung. Stark erhöhte Eiweißwerte (oft über 10 %) treten auch bei FIP auf.
Albumin/Globulin Quotient
Er sollte stets in Relation zum Gesamteiweiß gesetzt werden.
Er ist verringert, wenn die Globuline erhöht sind oder das Albumin erniedrigt ist.
Selten ist der Quotient erhöht, so wie bei erniedrigten gamma-Globulinen, oder einer erworbenen Immundefizienz.


Der Quotient bei FIP: Ein Quotient < 0.6 spricht für FIP, ein Quotient über 0.81 ist unverdächtig.


alpha-Globulin Normwert a1 4 – 14 %
alpha-Globulin Normwert a2 7 – 12 %
beta-Globulin Normwert 16 – 31 %
gamma-Globulin Normwert 10 – 28 %
Falsch erhöhte Albuminspiegel treten bei Austrocknung auf.
Bei erniedrigtem Gesamteiweiß ist auch das Albumin erniedrigt.
Weiterhin treten erniedrigte Albuminspiegel bei Nahrungsverweigerung, schweren Leber- und Nierenerkrankungen, sowie schweren Durchfall, inneren Blutungen und Verbrennungen auf.
Akute Entzündungen und Fieber führen zu einem Anstieg der alpha- und gamma-Globuline.
Akute Lebererkrankungen, chronische Entzündungen und Krebs erhöhen die alpha-Globuline.
Bei FIP sind meist die Albumine vermindert und die gamma-Globuline erhöht.

.

Billirubin Normwert < 0.3 mg/dl
ist ein gelbbrauner, für die Gelbsucht typischer Hauptfarbstoff in der Galle, ein Abbauprodukt des Hämoglobins, des Farbstoffs der roten Blutkörperchen. Durch Flohhalsbänder- oder Behandlung mit Flohbekämpfungsmitteln können bereits erhöhte Billirubinwerte auftreten, ebenso beim Kontakt mit anderen, für die Katze, giftigen Stoffen. Hämolytischer Ikterus: Hier entsteht durch krankhaften Zerfall der roten Blutkörperchen überschüssiges Billirubin.

ALT/GPT Normwert < 175 U/l
bei der Katze ist der Wert leberspezifisch, das Enzym liegt ausschließlich im Zytoplasma (jede Zelle baut sich aus Zytoplasma, Zellmembran und Zellkern auf) vor. Anstiege sind daher schon bei leichten Zellschäden zu erwarten. Die Normwerte bei Orientalischen Katzen liegen deutlich höher, bis zu 375 U/l. Bei FIP ist dieser Wer meist erhöht.

Blutbild
Leukozyten (weiße Blutkörperchen) Normwert G/l 6-11
Die weißen Blutkörpechen sind ein Teil des Abwehrmechanismus des Körpers. Manche bekämpfen eingedrungene Bakterien und Viren, indem sie sie in sich aufnehmen und vernichten, andere erzeugen Eiweiße als Abwehrstoffe, sogenannte Antikörper. Die weißen Blutkörperchen werden gerne als Polizei des Körpers bezeichnet. Bei Werten über 11000 liegen Entzündungen vor, es zeigt aber auch, das der Abwehrmechanismus der Katze funktioniert. Zu beachten ist, das die Leukozytenwert bei stark erregten Katzen schnell bis auf 18000 ansteigen kann, ohne das die Katze eine Infektion in sich trägt. Daher ist es sehr wichtig, den klinischen Befund, sowie alle anderen Parameter in die Beurteilung des Gesundheitszustandes Ihrer Katze mit einzubeziehen.

Erythrozyten Normwert 5 – 10- T/l
Die roten Blutkörperchen besorgen den Sauerstofftransport zu allen Geweben des Körpers. Wenn die Zahl der roten Blutkörperchen verringert ist, spricht man von Anämie, also Blutarmut. Die Hauptfolge von Blutarmut ist die verschlechterte Sauerstoffversorgung des Gewebes. Anämie bewirkt Schwäche, Mattigkeit und Blässe. Erniedrigte Werte treten oft bei Leukose FIP und FIV auf.

Hämoglobin Normwert 9 – 5 g/dl
ist der Sauerstoff- und kohlensäuretransportierende Farbstoff der roten Blutkörperchen. In einem roten Blutkörperchen sind 350 Mio Hämoglobinmoleküle enthalten.

Hämatokrit Normwert 30 - 44 %
Anteil des Volumens der roten Blutkörperchen am Gesamtblutvolumen. Dieser Wert ist oftmals bei FIP erniedrigt.

HbE
ist die Angabe des Hämoglobinwerts des einzelnen roten Blutkörperchens in Pikogramm.

Der normale HbE-Wert eines roten Blutkörperchens beträgt 13-17pg.
Thrombozyten (Blutblätchen) Normwert 180 - 550 g/l
haben eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung und Blutungsstillung.
Ein Mangel an Blutplättchen (Thrombopenie) führt zu Blutungsneigung (hämorrhagische Diathesen).)

Differntialblutbild
Das Differentialblutbild zeigt die Unterarten der weißen Blutkörperchen. Ein Differentialblutbild braucht man zur Diagnose von: Entzündungen im Körper Verdacht auf Allergien (Erhöhung der Eosinophile) Verdacht auf Wurmbefall (Erhöhung der Eosinophile) Kontrolle von Arzneimittelnebenwirkungen unklare Lymphknotenanschwellungen und unklare Blutungen zur Diagnose von FIP und Leukämie bzw. zum Ausschluss dieser Krankheiten

Neutrophile
sind weiße Blutkörperchen aus dem Knochenmark, die feine sich neutral verhaltende Körnchen enthalten Neutrophile treten vermehrt bei akuter Infektion auf.
Basophile Granulozyten Normwert 0 – 1 %
Sind weiße Blutkörperchen die Basen lieben.
Eosinophile Granulozyten Normwert 0 – 6 %
sind weiße Blutkörperchen mit Körnelung(Granulierung), die sich mit Vorliebe mit dem sauren Farbstoff Eosin anfärben. Sind Eosinophilwerte sehr hoch (6 %) dann hat die Katze wahrscheinlich Spul- und oder Bandwürmer. Auch bei Allergien sind die Eosinophilwerte erhöht.
Stabkernige Granulozyten Normwert 0 – 4 %
Sind stabkernige weiße Blutkörperchen Sind die weißen Blutkörperchen insgesamt und die Stabkernigen erhöht, so liegt eine akute Infektion vor.
Segmentkernige Normwert 60 – 78 %
Sind kernige weiße Blutkörperchen. Zuviel Segmentkernige und gleichzeitig zuviel Stabkernige werden oft bei bakterieller Infektion und FIP gefunden.
Lymphozyten Normwert 15 –38 %
sind die weißen Blutkörperchen, die in den lymphatischen Organen hergestellt werden. Den wichtigsten Teil des zellulären Abwehrsystems stellen die T-Lymphozyten dar. Sie bilden im Thymus unspezifische Abwehrstoffe, z. B. das Interferon. Es gilt also, sind die Lymphozyten erniedrigt ist die Immunabwehr der Katze gestört.

=============================================================

.

.

 Blutgruppen bei Katzen

Blutgruppenunverträglichkeiten
Jedes Tier hat Alloantikörper gegen die heterologe Blutgruppe. Katzen mit Blutgruppe A haben Alloantikörper gegen Blutgruppe B und umgekehrt. Die immunologische Reaktion von Katzen mit Blutgruppe B sind dabei stärker ausgeprägt als bei Katzen der Blutgruppe A. Katzen mit der Blutgruppe AB haben keine Alloantikörper. Diese Alloantikörper sind verantwortlich für für zwei Hauptunverträglichkeitsreaktionen:

 

Transfusionsreaktionen
Gibt man einem Tier inkompatible Blutgruppe so kommt es sehr schnell zu einem Erythrozytenzerfall. Die Katze bekommt Atemnot, das Herz fängt an zu rasen, Speichelfluss und Erbrechen. Alles zusammen führt dann zum Schock.

Neonatale Isoerythrolyse
Hierzu kommt es nur wenn die Mutterkatze die Blutgruppe B und der Vater die Blutgruppe A, bzw. AB besitzt. Wegen der starken Alloantikörper von Katzen der Blutgruppe B gegen die Blutgruppe A werden die roten Blutkörperchen der Babys von der Mutterkatze gebunden und verklumpen. Hierbei kann es zu einer Anämie erhöhten Eiweißausscheidungen über den Harn, sowie zu Gerinnungen innerhalb der Gefäße führen. Solche Kitten sterben innerhalb von 2-3 Tagen. Hat die Mutterkatze wenig Alloantikörper gegen die Blutgruppe A, kommt es häufig zu sogenannten Schwanzspitzennekrosen. Diese Kitten überleben, bekommen aber im Alter von ca. 2-3 Wochen am Schwanzende, meist das letzte und vorletzte Glied, eine Nekrose. Diese fällt nach einiger Zeit ab. Es gibt aber auch Kitten die völlig gesund bleiben, was wohl am niedrigen Antikörpergehalt in der Muttermilch oder an der verschiedenen Durchlässigkeit der Darmwände der Kitten liegt. Wie wir heute wissen gelangen durch das Kolostrum der Mutterkatze auch deren Antikörper durch die Nahrungsaufnahme in die Blutbahn der Kitten. Hat man nun eine B-Kätzin mit einem A, bzw. AB Kater eingedeckt gibt es nur zwei Möglichkeiten: Die Blutgruppe mittels Blutgruppentestkarten (vorher! beim Tierarzt anfordern und bereit legen lassen) sofort nach der Geburt ( je ein Tropfen Blut aus der Plazenta des jeweiligen Jungtieres) und vor der ersten Nahrungsaufnahme durch den Tierarzt bestimmen lassen. Die Kitten der Blutgruppe B dürfen sofort zur Mama, wogegen Babys der Blutgruppen A und AB für die nächsten 24-48 getrennt von der Mutter aufgezogen werden müssen. Will man dieses Verfahren nicht, bleibt nur die konsequente Trennung der Kitten von der mütterlichen Milchquelle für ca. 24-48 Stunden. Nach diesen Stunden verringert sich die Durchlässigkeit der Darmwände der Kitten für die Antikörper der Mutter. Sollten sie keine Amme mit der Blutgruppe A an der Hand haben, hilft nur die Fütterung mittels Fläschchen. Wenn sie der Mutterkatzen einen Zitzenschutz anlegen, kann sie ihre Babys weiterhin versorgen, was natürlich am ehesten zu empfehlen ist. Nach längstens 48 Std. können die Kitten wieder vollständig von der Mutterkatze gesäugt und versorgt werden denn dann besteht für die Babys keinerlei Gefahr mehr, weil die mütterlichen Antikörper die Darmwände der Jungtiere nicht mehr passieren können.

Blutgruppenbestimmung
Jeder Züchter sollte bei seinen Tieren, Katze wie Kater, vor dem ersten Deckakt eine Blutgruppenbestimmung durch ein anerkanntes Labor durchführen lassen. Hierfür genügt 1ml EDTA-Blut.

Abschließend sei zu sagen: Blutgruppe B ist keine Krankheit! Sie erweitert den Genpool und ist nur gefährlich bei Unwissenheit.

mit freundlicher Genehmigung von Ina Laaser BKF e. V.

 

Besucher
Dieser Monat: 254
Gesamt: 208663